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Selbstorganisation in Teams und Projekten

Matthias Gärtner

Gründer und Geschäftsführer der RUHR PM GmbH

Sitzung des Bitkom Arbeitskreises Projektmanagement

Am 19.03.2019 trafen sich ca. 40 Teilnehmende zur Sitzung des Arbeitskreises Projektmanagement in der Zeche Bonifacius in Essen-Kray.

Auf dem Programm stand das spannende Thema, wie Teams zukünftig in den Organisationen und Projekten zusammen arbeiten wollen und können. Was bedarf es an Voraussetzungen und Werten, um eigenständig und selbstorganisiert in Teams zusammen zu arbeiten.

RUHR PM stellte seine neuen Räumlichkeiten für die Veranstaltung zur Verfügung. Das moderne Arbeitsumfeld in historischem Umfeld ermöglichte eine angenehme Arbeitsatmosphäre mit Workshops, Vorträgen und einer Diskussionsrunde in Form einer "Fishbowl".

Dr. Frank Termer (Bitkom e.V.) eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Teilnehmenden, die aus ganz Deutschland angereist waren. Michael Wegge (RUHR PM) hieß als Gastgeber die Gäste recht herzlich willkommen und stellte das Unternehmen kurz vor.

Die beiden Vorstandsmitglieder des Arbeitskreises Projektmanagement Udo Oehmig (G&H Bankensoftware AG) und Thomas Zehler (Fraunhofer IESE) starteten mit einem Workshop, um einen Überblick zu Erfahrungsschatz und Erwartungshaltung der Teilnehmenden zu bekommen. Hier deutete sich schon an, dass viele unterschiedliche Fragen und Positionen zum Thema "Sich selbst organisierende Teams und Projekte" im weiteren Verlauf diskutiert werden sollten.


Agile Haltung und postmoderne Projekte

Im ersten Vortrag ging Simon Seyberth (GPI Consulting) auf die grundlegende Veränderungen der Art und Weise, wie Teams zusammenarbeiten um schnell und anpassbar am Markt agieren zu können, ein. Agile Zusammenarbeit ist mehr als nur Methode – Agile Haltung ist die Devise!


In meinem Vortrag ging es darum, wie sich die Projektmanagementkultur der jeweiligen Organisationskultur anpasst. Grundlage war hier das Buch von Frederic Laloux "Reinventing Organizations" gespiegelt an meinen langjährigen Projekterfahrungen. In den traditionellen Organisationsform mit stark formalisierte Rollen, exakt ausgeprägten Prozessen und den Vorgaben "was und wie" es umzusetzen ist, haben die Projekte detaillierte Lasten- und Pflichtenhefte sowie eine umfangreichen und tiefe Projektplanung. In den modernen leistungsorientierten Organisationen geht es um Innovationen, Verlässlichkeit und Zielvorgaben. Hier kommen immer mehr agile Umsetzungsmethoden in den Projekten zum Einsatz.

Wie sieht aber Projektmanagement in den postmodernen Organisationen aus, in denen der Fokus auf Kultur und Empowerment gerichtet ist, um eine herausragende Motivation der Mitarbeitenden zu erreichen? Projektmanagement wird geprägt sein durch:

  • wertorientiertes Handeln
  • teamorientierte Umsetzung
  • kundenorientierte Zusammenarbeit

Das ist es auch, was wir unter "Projektmanagement 4.0" verstehen.


Remote Worker und Selbstorganisation

Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der "Alten Lohnhalle" ging es in den zweiten Teil der Veranstaltung.

In einem gemeinsamen Vortrag stellten Paiman Minavi (migosens) und Florian Michalik (Team of Talents) vor, wie sich der Charakter der Arbeit weiter wandeln wird. Die Arbeit wird weder zeit- noch ortsgebunden sein. Sie wird mobil, virtuell, kollaborativ, kommunikativ und flexibel. Die Vortragenden erläuterten die Erfolgskriterien für eine Zusammenarbeit mit Teamgeist auch über große Entfernungen.


Uwe Rotermund (noventum consulting) erläuterte am Beispiel von noventum vor, wie Selbstorganisation als Unternehmensführungsmodell in der Praxis funktioniert. In seinem Vortrag stellte er folgende Punkte besonders heraus:

  • Von der Pyramide zum Pfirsich: Wie der Chief Executive Officer zum Chief Empowerment Officer mutiert
  • Spielregeln für Strategic Business Units: maximale Befähigung und Verantwortung in den Marktbereichen
  • Interne Serviceprozesse und Strukturen zur Beherrschung der Fliehkräfte von Selbstorganisation
  • Anreize für Vertrauen, Leistung und Kooperation
  • A Great Place to Work: Warum es einen Megaspaß macht, in einer Selbstorganisation zu arbeiten
  • Culture Change Management – der steinige Weg zum selbstorganisierten Unternehmen mit "Dr. Warwiks" (siehe Bild)

Im abschließenden Vortrag stellte Friederike Euwens (AllesRoger) vor, wie sich Selbstorganisation skalieren lässt. Sie lieferte einen Überblick dazu, was Selbstorganisation genau ist, wie man damit beginnt und was man beachten muss, wenn man es im größeren Rahmen einführen möchte. Die Teilnehmer haben erfahren, welche verschiedenen Selbstorganisations-Modelle es gibt und warum man sie braucht.


Nach der Fishbowl noch die Zechenführung

Die Eindrücke und Erfahrungen des Tages wurden in einer interaktiven Diskussionsrunde in Form einer Fishbowl diskutiert. Dabei konnte die Bezüge zur Erwartungshaltung und zum Erfahrungsschatz sehr gut hergestellt werden.

Wir haben uns besonders über die Feedbacks zur Veranstaltung gefreut:

  • aktuelle und spannende Themen
  • interessante und mitreißende Vorträge
  • coole Location und sehr gute Organisation
  • der Besuch der Veranstaltung hat sich gelohnt

Zum Abschluss gab es noch eine Führung durch die Zeche Bonifacius. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden haben diese Gelegenheit genutzt, etwas über die Vergangenheit des Ruhrgebiets zu erfahren.

Auch für uns als RUHR PM war es eine besondere Freude, diese Veranstaltung mit zu gestalten.



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