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Der Design Sprint ist heute eine der beliebtesten Methoden, um Innovationen in kürzester Zeit zu entwickeln und zu testen. Ob Startup, Mittelstand oder Großkonzern – immer mehr Unternehmen nutzen ihn, um Risiken zu minimieren und bessere Produkte schneller auf den Markt zu bringen. 

Entwickelt wurde der Ansatz um 2010 bei Google Ventures. Bekannt wurde er durch das 2016 erschienene Buch Sprint von Jake Knapp, John Zeratsky und Braden Kowitz. Seitdem hat sich die Methode weltweit etabliert – nicht nur für digitale Produkte, sondern auch für Services, Geschäftsmodelle und interne Prozess

Warum ein Design Sprint?

  • Schnelligkeit: Statt monatelanger Projektphasen liefert der Sprint in einer Woche greifbare Ergebnisse. 
  • Kundenzentrierung: Nutzerfeedback fließt direkt ein. 
  • Kosteneffizienz: Ideen werden früh getestet, bevor hohe Entwicklungskosten entstehen. 
  • Teamfokus: Alle Beteiligten arbeiten intensiv zusammen – ohne Ablenkung. 

Voraussetzungen für einen erfolgreichen Design Sprint

Damit ein Sprint gelingt, müssen einige organisatorische und inhaltliche Rahmenbedingungen stimmen. 

Zeitraum

Ein Sprint dauert fünf volle Tage, typischerweise von Montag bis Freitag. Jeder Workshop-Tag beginnt gegen 10:00 Uhr und endet gegen 17:00 Uhr – inklusive Pausen. Dieser feste Zeitrahmen schafft die notwendige Intensität und verhindert, dass sich Diskussionen endlos ziehen. 

Raum & Ausstattung 

Das Team braucht einen ungestörten Raum, der für die gesamte Sprintdauer reserviert ist. Wichtig sind mehrere Whiteboards oder beschreibbare Wände. Am Freitag kommt ein zweiter Raum hinzu, der für die Nutzerinterviews benötigt wird.
Für Remote-Sprints eignen sich digitale Tools wie Miro oder MURAL, die Whiteboards und Zusammenarbeit virtuell ermöglichen. 

Die „Keine-Geräte-Regel“

Während des Sprints gilt weitgehend ein Geräteverbot: Keine Smartphones, Notebooks oder Tablets am Tisch. So bleibt der Fokus hoch. Ausnahmen gelten für Pausen, gezielte Recherchen und das Erstellen von Prototypen. 

Das Sprint-Team

Ein Sprint-Team besteht idealerweise aus sieben Mitgliedern plus einem Sprint Master. 
Besonders wichtig: Mindestens eine Entscheiderin oder ein Entscheider muss dauerhaft Teil des Teams sein, um schnelle Entscheidungen zu ermöglichen. Am Montag können außerdem Fachexperten eingeladen werden, die wertvollen Input liefern. 

Nutzer für Tests

Am Freitag werden die Prototypen mit fünf Nutzerinnen und Nutzern getestet. Studien zeigen, dass bereits dieses kleine Sample genügt, um Muster im Feedback zu erkennen und Schwachstellen aufzudecken.

Rolle des Sprint Masters

Der Sprint Master moderiert den gesamten Prozess. Dazu gehören: 

  • Meetings klar strukturieren 
  • Diskussionen rechtzeitig beenden 
  • Entscheidungen unparteiisch begleiten 
  • sicherstellen, dass das Team den roten Faden behält 

Ablauf: Die 5 Phasen des Design Sprints

Montag – Das Problem verstehen 

Definition von Ziel & Risiken, Erstellung der Customer Journey Map, Input von Experten. 

Mittwoch – Entscheidung treffen

Anonyme Bewertung, Dot-Voting und Erstellung des Storyboards. 

Freitag – Nutzer testen

Interviews mit fünf Nutzern geben Aufschluss über Stärken und Schwächen des Prototyps. 

Dienstag – Ideen entwickeln

Individuelle Lösungsskizzen, inspiriert durch Wettbewerbsbeispiele und Querdenken. 

Donnerstag – Prototyping

Das Team baut einen realistischen, aber einfachen Prototyp. Tools: Papier, Keynote, Figma, Lego, 3D-Drucker. Proben der Nutzerinterviews sind Pflicht. 

Fazit

Der Design Sprint ist die perfekte Methode, wenn du: 

  • eine Produktidee testen willst, bevor du investierst 
  • Prozesse verbessern möchtest 
  • dein Team in kurzer Zeit auf ein Ziel ausrichten willst 

Damit ist er nicht nur ein Innovationstool für Startups, sondern auch ein Erfolgsfaktor für etablierte Unternehmen. 

FAQ zum Design Sprint

Was kostet ein Design Sprint?
Das hängt von Teamgröße, Dauer und ggf. externen Moderatoren ab. Viele Unternehmen kalkulieren zwischen 5.000 und 20.000 €. 

Kann ein Design Sprint auch remote stattfinden?
Ja. Tools wie Miro, MURAL oder Zoom ermöglichen ortsunabhängige Sprints. Wichtig sind klare Regeln und ein erfahrener Sprint Master. 

Reichen fünf Nutzer für den Test?
Ja. Forschung von Jakob Nielsen zeigt, dass fünf Testpersonen die meisten Usability-Probleme aufdecken. 

Für wen eignet sich ein Design Sprint?
Für Startups, KMU und Konzerne gleichermaßen – immer dann, wenn Ideen schnell validiert werden sollen.