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OKR – Objectives and Key Results

Wofür steht OKR?

Die Abkürzung OKR findet sich heutzutage in vielen Infografiken zum Thema Agile Projekt Frameworks in der einschlägigen Fachliteratur oder im Internet auf Blogs und Artikeln, aber wofür steht diese Abkürzung eigentlich?

OKR steht für Objectives and Key Results und ist kein Projektmanagement-Framework, sondern eine Zielsetzungsmethode. Bei OKR geht es vor allem darum Unternehmensstrategien gezielt und messbar umzusetzen und die Mitarbeitenden durch höhere Einbindung in diesen Prozess zu motivieren und zu führen.


Herkunft und Geschichte von OKRs

Entwickelt wurde die heute beliebte Methode schon in den Siebzigern von Andy Grove, dem Mitbegründer von Intel. Durch die Methode brachte er Intel zurück auf die Erfolgsspur.

Im Kern kombinierte er damals zwei Methoden miteinander: Die Management-by-Objectives (MbO)-Methode von Peter Drucker, bei der Mitarbeitende erstmals die Möglichkeit hatten, mitzubestimmen, welche Prioritäten ein Unternehmen hat.

Außerdem die SMART-Methode des Projektmanagements, die dabei hilft Ziele Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch und Terminiert zu formulieren, sodass sie ein genaues Bild des gewünschten Ergebnisses liefern.

Populär wurden OKRs allerdings erst so richtig, als John Doerr sie im Jahr 1999 zu Google brachte. Parallel veröffentlichte er sein Buch und seinen berühmten Ted Talk, der die Methode erklärte, mit der Google seitdem erfolgreich seine Führung gestaltet.


Bestandteile OKRs

Als Zielsetzungsmethode setzen Unternehmen OKRs heutzutage vor allem dafür ein, Mitarbeiter in die Formulierung der Unternehmensziele mit einzubeziehen und die Ziele erfolgreich umzusetzen. Doch was genau verbirgt sich hinter den zwei großen Komponenten der Methode, den Objectives und den Key Results?

Objectives – das WAS

Die Objectives sind die Ziele des Unternehmens. Wichtig ist, dass diese immer qualitativ und motivierend als Vision formuliert sind. Das Ergebnis der Objectives liefert dann einen klaren Mehrwert für die Organisation.

Key Results – das WIE

Im Gegensatz zu den Objectives sind die Key Results als Kennzahlen eindeutig quantitativ messbar. Sie sind den Objectives klar zugeordnet und sie zeigen den Grad der Zielerreichung an. Die Key Results sind immer SMART (Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch, Terminiert) zu formulieren.


Wie funktionieren OKRs?

Leitbild

Das Unternehmensleitbild dient dazu, den Sinn und Zweck des Unternehmens zu definieren und den strategischen Überbau der Organisation zusammen zu fassen.

Es vereint Vision, Mission, Strategien und Werte und schafft so eine klare Positionierung. Durch ein Leitbild werden die Mitarbeiter intrinsisch motiviert, da das Leitbild dem täglichen Tun ein ‚Warum‘ gibt.

Werte

Einer der wichtigsten Bestandteile des Unternehmensleitbilds sind die Werte. Ein Unternehmen muss sich im Klaren darüber sein, welche Werte täglich glaubhaft gelebt werden sollen.

Jedes Unternehmen sollte sich auf 4-6 Werte einigen, die jede Handlung leiten.

Vision

Die Unternehmensvision definiert wo das Unternehmen in 5-10 Jahren steht.

Die Vision gibt dem Unternehmen eine Einzigartigkeit und ist stets unerreichbar. Trotzdem sollte sie greifbar sein, Orientierung geben, Sinn vermitteln und begeistern.

Mission

Die Mission des Unternehmens definiert das Handeln in der Gegenwart. Sie erklärt den Status Quo des Unternehmens mit allen Strategien und Plänen, die verfolgt werden, um in Zukunft die Vision zu erfüllen.

Die Mission ist für eine Dauer von 3-5 Jahren ausgelegt.

Moals

Der Begriff steht für ‚Mid Term Goals‘ und beschreibt die konkreten Meilensteine, die innerhalb des nächsten Jahres erreicht werden müssen, damit das Unternehmensleitbild verfolgt werden kann.

Objectives und Key Results

Die Objectives und Key Results zeichnen sich dadurch aus, dass die Zielsetzung und -überprüfung in einem sehr kurzen Zyklus von drei Monaten vorgenommen wird.

Ein OKR Zyklus ist eingerahmt von Aktivitäten und Events, auf die wir im Folgenden genauer eingehen. Außerdem bindet die OKR Methode die Mitarbeitenden sehr aktiv mit in die Zielsetzung ein, was die Motivation und Verantwortung der Mitarbeitenden erheblich verstärkt.

Der OKR Zyklus

Der Rahmen für alle OKR Events nennt sich OKR Zyklus. Er besteht aus dem OKR Planning, dem OKR Refinement, dem Weekly OKR, dem OKR Review und der OKR Retrospektive.

Wichtig ist, dass bestehende OKR Regeln während eines Zyklus nicht verändert werden und dass sich das Commitment eines Teams während dieser Zeit nicht ändern darf.

Endet ein Zyklus, fängt sofort der nächste Zyklus an.


OKR Planning

Zu Beginn eines OKR Zyklus werden im OKR Planning die Ziele für den nächsten 3-Monats Zeitraum festgelegt. Zunächst werden die Unternehmensziele formuliert und den Mitarbeitenden vorgestellt.

Daran angelehnt formulieren dann die einzelnen Teams ihre Ziele und davon abgeleitet kann jeder Mitarbeitende seine persönlichen Ziele formulieren.

Die Teams müssen sich untereinander über ihre Ziele informieren und austauschen, damit keine unvorhergesehenen Abhängigkeiten oder Zielkonflikte entstehen.

OKR Refinement

Im Refinement Meeting geht es darum, die OKRs zu pflegen und sie zu verbessern, damit sie wirklich in das tägliche Doing integriert werden können.

Das Refinement findet ungefähr in der Mitte des OKR Zyklus statt und es werden alle Objectives und Key Results einzeln betrachtet. Ist alles verständlich? Sind die Ziele noch aktuell oder haben sich Rahmenbedingungen verändert?

Weekly OKR

Das OKR Weekly ist zu vergleichen mit dem Scrum Daily. Es dient dazu sich als Team über den aktuellen Status Quo auszutauschen.

In dem Termin kann jeder Mitarbeitende kurz berichten, was er seit dem letzten Meeting gemacht hat, was als nächstes ansteht, ob er Probleme bei der Erreichung seiner Ziele hat und ob er Unterstützung braucht. Das Weekly sollte möglichst kurz gehalten werden.

OKR Review

Am Ende des OKR Zyklus werden die Ergebnisse der Teams im Review Meeting präsentiert. Wichtig ist, die Ergebnisse mit Blick auf die Zielsetzung bewertet und die Key Results geben konkreten Aufschluss darüber, inwieweit die Objectives erreicht wurden.

OKR Retro

Das entscheidende Event für eine kontinuierliche Verbesserung und Entwicklung einer Organisation ist die Retrospektive im OKR Zyklus. Das zwei stündige Meeting markiert den Abschluss eines Zyklus und Teilnehmende sind die Teammitglieder und der OKR Master.

In der Retrospektive hat das Team die Chance Hindernisse aufzudecken, die bei der Erreichung der Ziele stören und die Aspekte zu identifizieren, die die Zielerreichung fördern. Basierend auf den Erfahrungen des vergangenen OKR Zyklus werden Verbesserungspotenziale aufgedeckt. Anschließend trifft das Team Vereinbarungen darüber, was es im nächsten Zyklus verändern möchte.

Die Retrospektive findet nicht nur innerhalb des Teams statt, sondern ebenfalls teamübergreifend, um zu identifizieren, wo sich die Teams gegenseitig unterstützen können.

Nach der Retrospektive geht es nahtlos mit der Planung des nächsten OKR Zyklus weiter.


Der OKR Master

Die Aufgabe des OKR Masters oder Agile Mindsetters kann mit einem Scrum Master verglichen werden. Er unterstützt das Unternehmen und die Teams in der Arbeit mit OKRs und ist zuständig für die richtige Umsetzung der Methode.

Sowohl bei der Einführung als auch bei Anwendung der OKRs hilft der OKR Master, aber an der eigentlichen Zielerreichung arbeitet er oder sie jedoch inhaltlich nicht mit.

Er oder sie organisiert den gesamten Prozess, plant Meetings und führt diese in der Rolle des Moderierenden durch.

Der OKR Master agiert nach den Werten und Prinzipien des Servant Leaders und steht für alle Fragen rund um den Prozess zur Verfügung.

Fazit OKRs

Die OKR Methode kann Unternehmen in vielen Bereichen unterstützen.

  • Sie bringt Klarheit über die wichtigsten Aufgaben
  • Sie schafft Fokus für den bevorstehenden Zyklus
  • Sie hilft Mitarbeitenden, das Unternehmensleitbild zu verstehen und zu verinnerlichen
  • Sie fördert die Teamzusammenarbeit
  • Sie verbessert die Transparenz in Organisationen

Außerdem braucht die Methode keine komplizierte und teure Software, sondern nur die Schulung, das Verständnis und die Motivation der Mitarbeitenden.

Objectives und Key Results passen zudem wunderbar zum agilen Arbeiten, da das Management von OKRs selbst ein agiler Prozess ist. Beide Bereiche haben dieselben Werte und Prinzipien. Die kurzen OKR-Zyklen helfen agile Organisationen den richtigen Fokus zu setzen und notwendige Iterationen zu identifizieren.

 


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