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Selbstführung in Projekten

Matthias Gärtner

Gründer und Geschäftsführer der RUHR PM GmbH

Mit Selbstführung in Projekten auf stetige Veränderungen, große Unsicherheit, hohe Komplexität und zunehmende Mehrdeutigkeit reagieren.


Traditionelle Organisationen in der VUCA-Welt

Wie reagieren die Unternehmen auf die Herausforderungen in der VUCA-Welt (Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Ambivalenz) ? Kann eine traditionelle Organisation mit diesen Einflüssen erfolgreich umgehen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das funktionieren soll.

Was beschreibt eine traditionell konformistische Organisation

  • Stabilität ist der höchste Wert und wird durch exakte Prozesse gesichert
  • Zukunft ist die Wiederholung der Vergangenheit
  • Stark formalisierte Rollen sind in einer hierarchischen Pyramide verankert
  • Anweisung und Kontrolle von oben nach unten (Was und Wie)

Hierarchie kann mit Komplexität nicht umgehen

Diese konformistischen Organisationsformen sind erstmals vor 4000 Jahren entstanden. Die damaligen Durchbrüche in der Entwicklung mit wiederholbaren Prozessen für langfristige Perspektiven und einem stabilen Organigramm zur Identifikation mit der eigenen Rolle erweisen sich in der heutigen Zeit als kontraproduktiv.

Grafik aus "Frederic Laloux - Reinventing Organizations visuell"

  • Jede Entscheidung, die mit Koordination und Perspektive zu tun hat, muss durch die Führung genehmigt werden.
  • In den pyramidenförmigen Organisationen laufen die Reporting-Linien nur an der Spitze zusammen.
  • Die Entscheidenden haben oft nicht mehr die nötigen Fakten und Zusammenhänge zu einer erfolgreichen Entscheidungsfindung.
  • Viele wichtige Entscheidungen bekommen nie einen Termin und werden dann nicht getroffen.
  • Entscheidungen erweisen sich als schlecht und desaströs, weil sie politisch und nicht fachlich fallen.

Moderne Organisationen reagieren mit Agilität

Moderne leistungsorientierte Organisationen können mit den genannten Veränderungen besser umgehen. Mit ihrer Weltsicht der wissenschaftlichen und industriellen Revolutionen hat sich die Menschheit in den letzten zwei Jahrhunderten zutiefst verändert und uns ein nie dagewesenes Ausmaß von Wohlstand und Lebenserwartung gegeben. Die Organisationen sind darauf ausgerichtet

  • Besser zu sein, als die Konkurrenz
  • Profite zu erwirtschaften und zu expandieren
  • Mit Innovation an der Spitze bleiben
  • Mit Management durch Zielvorgaben zu führen (Anweisungen und Kontrolle bei dem, was getan wird, mit der Freiheit dabei, wie es getan wird)

Mit Agilität werden die komplexen Herausforderungen iterativ umgesetzt. In kurzen Zeitabschnitten erarbeiten Teams funktionierende Teilergebnisse. Das reduziert die Komplexität und erhöht die Geschwindigkeit. So wird auf Veränderungen kurzfristig reagiert.

Allerdings wirft diese Weltsicht auch Schatten auf unsere Zukunft. Die "ungezügelten Innovationen" schaffen immer mehr Bedürfnisse, die über unsere erfüllten Grundbedürfnisse weit hinaus gehen. Wenn Erfolg nur noch an Geld und Anerkennung gemessen wird, dann werden wir unweigerlich ein Gefühl der Leere in unserem Leben erfahren.

Selbstführung in postmodernen Organisationen

Die postmoderne Weltsicht konnte sich erst richtig verbreiten, als sie zur Grundlage des kulturellen Wandels der 1960er und 1970er Jahre wurde. Was machen postmoderne pluralistische Organisationen aus:

  • Struktur der verteilten Autorität (Selbstführung ohne Hierarchien)
  • Fokus auf Empowerment (Führungskräfte als Beratende)
  • Wertorientierte Kultur (um richtige Entscheidungen zu treffen)
  • Integration verschiedener Interessengruppen (Verantwortung für Stakeholder, Gesellschaft und Umwelt)

Grafik aus "Frederic Laloux - Reinventing Organizations visuell"


Projektmanagement 4.0

Projektmanagement wird sich weiterentwickeln (müssen). Die klassische, agile oder hybride Umsetzung von Projekten reicht in Zukunft nicht mehr aus. Auf Grund der zunehmenden Komplexität werden Projekte auch mit sich selbstführenden Teams umgesetzt werden.

Projektmanagement 4.0 ist gekennzeichnet durch:

kundenorientierte Zusammenarbeit
  • Projekte ohne interne Führung (Auftraggebende, Lenkungskreis)
  • Zielorientierung mit dem Kunden und den Stakeholdern
  • Inhalt und Umfang, Termine, Budget, Qualität und Risiken fokussiert auf Kundenutzen
⇒ wertorientiertes Handeln
  • Projektkultur wird durch Werte geprägt
  • Projektumsetzung auf Basis von (agilen) Werten
  • Kommunikation teamübergreifend sowie ad hoc bei Bedarf
  • kurze Regeltermine, keine Meetings, keine Statusberichte und Ampeln
⇒ teamorientierte Umsetzung
  • Projekte ohne Hierarchie in Selbstführung (ohne Projektleitung)
  • Projektmanagementwissen einfach, praxiserprobt und –erfahren auf viele Teammitglieder verteilt
  • Projektverantwortung durch variable Projektteams
  • Ressourceneinsatz und Beschaffung in der Teamverantwortung

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